Saisonrückblick TTC 1 2021/2022

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Saisonrückblick TTC 1 2021/22

Mit Vorfreude und Zuversicht blickte die 1. Mannschaft des TTC auf den Start der Saison 2021/2022, nach dem der TTBW die Runde zuvor pandemiebedingt bereits nach einem Spiel annullierte.

Nach dieser langen Phase ohne Trainingsmöglichkeiten und fehlender Spielpraxis war die Einschätzung des aktuellen Leistungszustandes und der damit verbundenen Zielsetzung für die bevorstehende Spielperiode schwierig. Hinzu kam das Wissen um die Tatsache, dass uns Markus Frank als nomineller Stammspieler lediglich für maximal drei Einsätze zu Verfügung stehen würde.

So fanden sich die Ergenzinger Mannen um den neuen Mannschaftführer Robin Kaiser, der den bisherigen Kapitän Christoph Hörmann aufgrund des noch frischen Familienzuwachses in dieser Rolle entlastete, nach sage und schreibe 363 Tagen der Wettkampfunterbrechung zum Saisonauftakt und der damit einhergehenden Standortbestimmung in der Oskar-Kalbfell-Halle des SSV Reutlingen wieder.

In einer umkämpften und ausgeglichenen Partie entwickelten sich viele hochklassige und umkämpfte Matches, in denen die Reutlinger jedoch etwas häufiger als die glücklichen Sieger hervorgingen, so dass man schlussendlich eine 6:9-Niederlage akzeptieren musste. Nichts desto trotz überwog die Freude endlich wieder die lodernden Emotionen des Wettkampfbetriebs erleben zu dürfen.

Für den 4 Wochen später folgenden Doppelspieltag war die Zielsetzung indessen klar. Wollte man mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben, mussten bei den neu hinzugestoßenen Aufsteigern SG Aulendorf und SV Schemmerhofen zweifelsohne zwei Siege her. Was auf dem Blatt Papier rechnerisch als reine Formsache erschien, erwies sich in der Praxis jedoch als mentale Herkules-Aufgabe.

Trotz strenger Corona-Auflagen, die zu diesem Zeitpunkt noch galten, fand man in Aulendorf ein begeistertes einheimisches Publikum von ca. 50 Personen vor, welches die Gastgeber mit lautstarkem Engagement nach vorne peitschte und uns damit zu Beginn der Partie eiskalt erwischte. So sah man sich nach dem ersten Durchgang bereits mit 4:5 im Hintertreffen, ehe man in einem überzeugenden zweiten Durchgang die fünf notwendigen Siege zum 9:5 Endstand einfuhr.

Am darauffolgenden Sonntagmorgen avancierte insbesondere unser Youngster Dominik Schnaidt zum Matchwinner, nach dem er seine erste Partie im fünften Satz nach Abwehr zweier Matchbälle noch zu seinen Gunsten entscheiden konnte und in seinem zweiten Spiel einen 0:2 Rückstand egalisierte, um damit den Schlusspunkt zum 9:5 Endstand zu setzen.

Im ersten Heimspiel der Saison empfing man anschließend den Meisterschaftsfavoriten SSV Ulm in der Ergenzinger Breitwiesenhalle. Dieser Rolle wurden die Ulmer definitiv gerecht. Zwar konnten wir zu Beginn unsere Heim- und Doppelstärke ausspielen und gingen somit kurzzeitig mit 4:2 in Führung, anschließend drehten die Gäste jedoch auf und ließen keinen weiteren Punktgewinn mehr bis zum 4:9 Endstand zu.

Eine richtungsweisende Begegnung, mit dem Blick auf die vorderen Tabellenränge, stand nachfolgend mit dem Spiel gegen den VFL Herrenberg auf dem Tableau. Mit einem phänomenalen Start von 3:0 in den Eingangsdoppeln standen alle Zeichen von Beginn an auf Sieg. Um so schwerer ließ sich der letztendliche Endstand von 8:8 verdauen und fühlte sich eher wie eine Niederlage an. Grund dafür waren die drei Einzel von Moritz Schulz, Michael Hörmann und Robin Kaiser, die jeweils eine 2:0 Satzführung nicht in zählbares für die Gesamtwertung umwandeln konnten sowie das Schlussdoppel Christoph Hörmann / Moritz Schulz, welches im Normallfall als Punktegarant gilt und auch hier eine 2:1 Führung im Schlussdoppel nicht ins Ziel bringen konnte.

So überwinterten wir nach zwei souveränen Siegen gegen den TV Rottenburg (9:1) und TV Calmbach (9:2), aufgrund der pandemiebedingten Rundenunterbrechung im Dezember, auf dem 3. Tabellenrang.

Nachdem der Spielbetrieb zum offiziellen Rückrundenstart nicht direkt wieder aufgenommen werden konnte, war schnell klar, dass diese Saison nur als „Einfachrunde“ zu Ende gespielt werden kann. Nach dem Rückzug des SV Leonberg/Eltingen blieb so von den neun erwarteten Partien nur noch eine ausstehende Begegnung gegen den SV Böblingen für uns übrig. Immerhin eine! Der SV Ulm konnte seine Meisterschaft indes mit der Verkündung dieser Entscheidung sofort feiern, da sie bereits alle Vorrundenspiele gespielt und gewonnen hatten.

Uns hingegen bot sich eine lange Zeit der Ungewissheit und diese zollte ihren Tribut. Nachdem klar war, dass das erreichen des Relegationsplatzes aus eigenen Kräften nicht mehr möglich, der Klassenerhalt jedoch gesichert ist, war die Luft nun komplett raus.

Trotz eines großen Zeitfensters und diversen Terminoptionen erwies sich die Terminfindung für das letzte noch ausstehende Rundenspiel als unvorstellbarer Kraftakt. Dankenswerterweise konnten wir durch die Bereitschaft von Fabius Gustedt und Fabian Schnaidt, nach ihrem Einsatz in der zweiten Mannschaft zusätzlich noch für die ersten Mannschaft in Böblingen anzutreten, die Runde doch noch zu einem sauberen Abschluss bringen und mussten das Spiel nicht kampflos an die Gastgeber abtreten.

In einem Spiel, in dem beide Mannschaft nicht an ihre Fähigkeiten und den Elan der vergangenen Spiele anknüpfen konnten, ging letztendlich der SV Böblingen mit 9:6 als Sieger hervor, was für die erste Mannschaft des TTC Ergenzingen unter dem Strich den 5. Tabellenplatz zum Ende dieser verkürzten Saison bedeutet.

Die Mannschaft fügt zu Robins Bericht noch hinzu:

Leider wird uns Robin Kaiser nach dieser Saison in Richtung seiner Heimat zur TTG Unterreichenbach verlassen. Wir möchten uns bei Robin für seinen Einsatz in den ganzen Jahren für den TTC bedanken. Er ist in all der Zeit immer ein Vorbild an Einsatz, Fairness, Sportlichkeit und Trainingsfleiß gewesen. Mit Robin verlässt uns ein Spieler, der vor allem auch menschlich ein großer Verlust für unsere Mannschaft ist und wir verbinden viele schöne und emotionale (Sport)momente miteinander. Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute bei seinem Neustart in Unterreichenbach und hoffen, dass wir uns nach wie vor noch häufig begegnen.

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